Luna Yoga Vollmondkraft – Sommerseminar 2020

Pappeln ragen hoch in den Himmel, reife Ölkürbisse leuchten mit ihren grün-orangen Köpfen aus den Feldern, auf den gemähten Wiesen hüpfen Hasen herum und sogar Störche landen hier: Die Natur zeigt sich vom ihrer emsig-aktiven Seite in der üppigen Hügellandschaft Sausal zwischen den Flüssen Sulm und Laßnitz.
Der Empfang im Stierbauerhof am Donnerstag Frühnachmittag verhieß viel Gutes für die kommenden vier Yogatage: Pink blühende persische Rosen verströmten ihre Düfte, grüne Äpfel mit leicht rötlichen Backen lachten uns an, Isabella-Reben zeigten sich noch eindeutig grün. Und im Garten die Himbeeren und Brombeeren, die Zucchini, die rot blühende Kapuzinerkresse, die lilafarbige Malve – wer hätte beim Ankommen gadacht, dass wir die einen bald in köstlichen Gerichten, wie etwa in einem würzigen Gemüsecurry, die anderen als bunten Schmuck obenauf wiedersehen würden? Ganz zu schweigen vom grünen Salat mit Kernöl!
Die zwei Hofkatzen, Minki und Brunhilde, zeigten vorbildlich, wie kostbar das Nichtstun ist und dass es zu einem zufriedenen Leben dazugehört (auch wenn sie nachts auf die Jagd gingen).
In diese kraftspendende Umgebung war unsere tägliche Yogaaktivität eingebettet. Zweimal am Tag wählten wir Yogahaltungen in verschiedenen Positionen aus dem Luna Yoga Übungsschatz: Vierfüßige Haltungen wie Jaguar und Affensprung, stehende Abfolgen, wie Kranich, Storch und Herzbaum, auch Seestern und Fische wirkten belebend. Fürs Meditieren und für Entspannungsreisen nahmen wir uns ebenfalls zweimal am Tag Zeit. Vom Übungsraum aus konnten wir manchmal sogar Rehe betrachten.
Dass das Wesen der „Fülle“ auch für uns Menschen im Einzelnen erfahrbar ist, lernten wir aus Mantren, philosophischen Texten und aus Gedichten. Und so pflückten wir Momente der Freude, schrieben sie auf und füllten damit unsere Hefte. Am letzten Abend feierten wir die Fülle auch rituell und grüßten mit Gedichten und Gesang den vollen Mond, der mit seinen gelben Silben  immer wieder aus den Wolkenfetzen hindurch zurückgrüßte. Auch Wanderungen genossen wir eher im Mondschein, denn die hochsommerlichen Temperaturen verlockten tagsüber zum Baden und Schwimmen im Fluss beim „steinernen Wehr“ oder im Naturbad Gleinstätten.
Erfüllt mit Freude und Dankbarkeit nahmen wir neun Yogins Sonntagmittag Abschied voneinander und von den wundervollen Stierbäuerinnen Helga und Gudrun. Möge nun das Luna Yoga Üben daheim und mögen die vielen Inspirationen, die wir gemeinsam erfahren haben, unser Leben bereichern und nähren.
Gyöngyi Hajdu www.luna-yogaweg.at
Wien, 3. August 2020. Vollmond im Zeichen Wassermann